SAVETHERAVE — SommerNachtTanzDemo
Clubkultur und Nachtkultur, sowie die gesamte freie Kulturszene Österreichs sind massiv bedroht!
Lasst uns gemeinsam auf die Straße gehen! Nach dem Schweigemarsch wird es nun laut!
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am Samstag, den 08.08.2020
Treffpunkt um 16h am Praterstern, Anfang Praterhauptallee – wir ziehen um den Ring und finden uns zur Abschlusskundgebung am Heldenplatz ein.
Covid_19 Auflagen: Komm maskiert
>>> keep the distance 1m <> 1m <<<
Mund-Nasenschutz Masken werden auch vor Ort ausgegeben. Desinfektionsmittel ist ebenfalls vor Ort verfügbar.
Supporte #savetherave
Mitschnitt der Pressekonferenz vom 06.08.2020 im Fania Live gemeinsam mit der IG Kultur Wien
>>> Wir gehen als Kollektive, Räume, Firmen, Initiativen, Besucher_innen und Gäste, als Veranstalter_innen, Künstler_innen, Bar-, Putz-, Garderobe-, Security- und Awareness- Mitarbeiter_innen gemeinsam auf die Straße. Unsere Ambitionen sind klar.
Wir machen auf die bisherige und brandaktuelle prekäre Lage der Nacht- und Clubkultur aufmerksam!
Ein großer Teil der Mitwirkenden dieser Demonstration steht vor dem Nichts. Ausgerechnet jene Orte, die für Freiheit, Ausgelassenheit und Begegnung stehen, sind auf Null gesetzt. Gerade jenen Menschen, die sich Tag für Tag für die Erhellung des alltagsgrauen Trübsals so Vieler einsetzen, wird nun das Licht abgedreht und ihrer Existenz gedroht.
Zu wenig bis keine Unterstützung verursacht, dass Orte vor einer Schließung und Menschen finanziell vor dem Bankrott stehen.
Dass der gesamte Bereich der Kunst- und Kulturszene Österreichs schon vor Covid-19 unsicher und prekär aufgestellt war, ist schon seit Jahren kein Geheimnis mehr.
Gerade zu verhältnislosen Krisenzeiten braucht es konsequente Maßnahmen um Kunst- und Kulturschaffende und notwendige Räumlichkeiten nachträglich, fortwährend und zukünftig präventiv zu unterstützen.
Der gesellschaftsrelevante und künstlerische Wert von Club-, Veranstaltungs- und Nachtkultur muss politisch anerkannt und ernsthaft miteinbezogen werden!
Wir setzen hiermit erneut ein gemeinsames Zeichen der Solidarität, damit es in einigen Monaten noch Orte gibt, an denen wir wieder selbstbestimmt tanzen und uns sozial und kulturell ausleben können.
Wer uns tatkräftig vor Ort supporten mag – e-mail to: organize@clubkultur.org
Forderungspapier als PDF: forderungen_savetherave / In plain Text – siehe unterhalb.
#SaveTheRave #KulturBrauchtKohle
Unterstützt von (Liste wird laufend erweitert)
IG Club Kultur
HamsterRad
Heimlich
Journey to Tarab
Kultur for President
4youreye ProjectionArt
UNTERE WILLKYR
AwA_wien
Funkroom
Disorder
Mothership
Grund für _______ / 4lthangrund für Alle
1. Mai Rave
dORNwITTCHEN
Die Zuckerlkettenfrau
Zwidemu
Fanialive
Panzerschokolade
Switch!
Vienna TUN UP – Reggae & Dancehall Togetherness
Leihwand
COSMIC – space disco
PARADISE FESTIVAL
Psyperience
System A
H a B I T a T
A party called JACK
Akbild Oeh (Demoanmelder_in)
808Factory
Rave On Vienna
OFF THE GRID
ARENA WIEN
Fiashgo
Optix Tribe
Worldtrash.Foundation
PLACE
Kinder vom Park
Kulturkollektiv ContrApunkt (Innsbruck)
ANANAS
Jux & Tollerei
MERKWÜRDIG
schikaneder
What happened?
Techno Picknick
Techno Vienna
Buskers Festival WIEN
Calle Libre – Austrian Street Art Festival
Rhiz Vienna
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Personen ohne Maske (Ausnahme – keine Maske wegen gesundheitlichen Gründen inkl. entsprechenden Attest) können von der Demo ausgeschlossen werden.
Forderungs Papier #savetherave 2020
Es ist an der Zeit, soziokulturelle Räume zu schützen und bereitzustellen und Club Kultur einen kulturpolitisch größeren Stellenwert beizumessen. Sie wertzuschätzen und dementsprechend zu fördern und zu fordern, um die Lebensqualität der Städte aber auch in Ländlichen Regionen aufrechtzuerhalten; denn es handelt sich hierbei nicht um „Vergnügungsstätten“, sondern um „Kulturstätten“. Wir stehen dafür ein, dass Club Kultur im Jahre 2020 den Stellenwert bekommt, der ihr gebührt.
Als gleichwertiger Teil von Kultur.
Als wichtiger Beitrag zu soziokulturellem gesellschaftlichen Mehrwert.
Dafür organisieren wir uns, gehen auf die Straße und formulieren den folgenden Forderungskatalog:
Unmittelbare Forderungen an Bund, Länder und Gemeinden, über die wir sofort verhandeln werden und für die es rasche Lösungen benötigt
Thema: Räume
Sowohl Covid-19 als auch der aktuelle politische Umgang mit der Situation bedrohen gerade viele Räume und Orte der Club Kultur. Wir als IG Club Kultur und alle Unterstützer_innen der Demonstration schlagen daher Alarm! Es braucht vor Ende September konkrete Lösungen, um
drohende Raumverluste abzuwenden. Dabei fordern wir: Es muss für alle betroffenen Räume eine Situation hergestellt werden, in der sie im 2. Quartal 2021 finanziell gesehen dort aufsperren können, wo sie vor der Krise finanziell gesehen zu gesperrt haben. Unabhängig davon, wie und ob
sie in der Zwischenzeit teilweise aufsperren konnten. Das heißt u.a. 100% Übernahme und Ausgleich aller Kosten, die zur Erhaltung des Raums und der Arbeitsplätze in diesem Zeitraum angefallen sind. Ziel muss sein, dass kein Raum, keine Location durch die Krise verloren geht.
Dafür braucht es generelle und im Bedarfsfall auch maßgeschneiderte Lösungen. Wenn es möglich ist, Fluglinien zu retten, dann muss auch die Club Kultur mit einem Vielfachen Mehr an Arbeitsplätzen, die daran hängen, gerettet werden! Die Räume sind die Basis unserer Szene(n) – wir werden dafür kämpfen, dass alle erhalten bleiben und erwarten uns dabei konkrete und rasche Unterstützung von der Politik! Denn es bedarf rückwirkender und fortwährender politischer Maßnahmen, um das Überleben aller Beteiligten in der Club Kultur zu ermöglichen!
Zusätzlich zu einem Rettungspaket, das ein Überleben der Räume sichert, braucht es einen Fördertopf für das Wieder-Aufsperren von Locations und das Wieder-Anfangen von Veranstaltungsreihen. Covid-19 führt zu einer massiven Unterbrechung, gerade kleinere und unabhängige Gruppen und Kollektive haben wenig bis keine Ressourcen, um dann wieder gut und gleichberechtigt mit größeren Veranstaltungen los-starten zu können. Es braucht daher einen Fördertopf der Diversität in der Club Kultur fördert und das Wieder-Anstarten erleichtert.
Thema:?Aufhebung der Sperrstunde
Bezogen auf Covid-19 wurde eine vorgezogene Sperrstunde für alle wirtschaftlichen Nachtaktivitäten verordnet. Diese Sperrstundenregelung fußt auf keiner wissenschaftlichen bzw. nachvollziehbaren Grundlage. Wir fordern daher die Aufhebung dieser Regelung! Durch längere
Öffnungszeiten kann sich Publikum besser auf den ganzen Abend verteilen.
Wir sprechen uns darüber hinaus generell für die Abschaffung der Sperrstundenregelung aus. Weg mit der Sperrstunde – nicht nur im Bezug auf Covid-19 – generell und für immer! Tanzen und Veranstalten soll zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich sein, es soll auch möglich sein, mehrtägige und durchgängige Veranstaltungen durchzuführen. Die Sperrstunde steht dabei im Weg!
Gemeinsam mit der Aufhebung der Sperrstunde gilt es, Arbeitsmodelle auszuarbeiten, die gleichzeitig gute Arbeitsverhältnisse aller beteiligten Arbeitsbereiche sicherstellen.
Thema: Öffentlicher Raum
Gerade in einer Krisensituation wie jetzt zeigt sich einmal mehr die Wichtigkeit von öffentlichem Raum. Öffentlicher Raum, Open Airs und damit Freiflächen jeglicher Art haben wichtiges Raumpotential. An der frischen Luft ist die Chance einer Infektion um ein Vielfaches geringer
als in geschlossenen Räumen. Eine Nutzung dieser Flächen ist dabei oftmals für Veranstaltungen nur durch einen langwierigen Genehmigungsprozess und mit umfangreichem bürokratischen Aufwand möglich. Dem entgegen steht der Bedarf von Menschen zu feiern. Wir fordern daher generell, aber insbesondere in Zeiten einer Pandemie, ein niederschwelliges und unbürokratisches Anmeldungsprozedere. Anmeldungen von kleineren und mittelgroßen Veranstaltungen sollen unter Covid-19 im öffentlichen Raum mit wenigen Klicks und kurzer Vorlaufzeit ermöglicht werden.
Wir stellen uns zudem gegen die Verdrängung und gegen repressive Maßnahmen gegenüber Personen, die an der frischen Luft feiern.
Repression führt nur dazu, dass Feierkultur weiter verdrängt wird, dass unsichere Orte gewählt werden. Wir sind gegen die Kriminalisierung von Feierkultur – kommerzielle und „Umsonst und Draußen“-Interessen spielen wir nicht gegeneinander aus. Da Kontrollen und Strafen von der Polizei durchgeführt werden, gehen diese Kontrollen mit gängigen Problemen wie „racial profiling“ und anderen Maßnahmen einher, die gesellschaftlich marginalisierte Gruppen stärker betreffen. Wir fordern für den öffentlichen Raum andere Konzepte. Im Rahmen der Club Kultur vermitteln Veranstalter_innen, Locationbetreiber_innen gemeinsam mit ihren Teams und Awareness- und Security-Personal oftmals bestimmte Ansprüche. Es wird gemeinsam Raum geschaffen, in dem Diskriminierung und Gewalt nicht toleriert werden. Es werden Konzepte für ökologische Nachhaltigkeit und zur Müllvermeidung umgesetzt. Diese Konzepte fehlen im Bezug auf Feiern
für den öffentlichen Raum. Wir wollen, daher Pilotprojekte umsetzen, die Ansprüche der Club Kultur in den öffentlichen Raum tragen, und die die Feierenden, die sich aufgrund von Covid-19 verstärkt im öffentlichen Raum aufhalten, erreichen und Gesundheitsansprüche, sowie andere wichtige Aspekte vermitteln. Daher erarbeiten wir aktuell alternative Konzepte, die auch an öffentlichen Orten einen sicheren und verantwortungsvollen Rahmen schaffen. Wir laden die Politik dazu ein, diese Vermittlungskonzepte mit uns umzusetzen. Wir forcieren Konzepte, in denen Streetworker, Sozialarbeiter_innen und Awarenesspersonen Hand in Hand arbeiten und durch ihre Erfahrung in der Praxis einen annehmbaren Rahmen ermöglichen. Wir fordern die Politik dazu auf, diese Pilotprojekte mittels Förderungen zu ermöglichen, und statt repressiven Maßnahmen, die Ausschlüsse produzieren, inklusive und vermittelnde Methoden zu wählen.
Im Kontext von Club Kultur gibt es mittel- oder langfristige Forderungen die ebenfalls im Rahmen von #savetherave eingefordert werden
Im Bezug auf öffentlichen Raum ist das der Ausbau der öffentlichen Infrastruktur, wie zum Beispiel WCs, Stromanschlüsse, ganzjährig zugängliche Wasserstellen, etc.
Aber es gilt auch, selbst-verwaltete Mehrzweckhallen zu schaffen, damit Kultur in allen Teilen des Landes aufgewertet wird. Wir schlagen dabei eine geförderte Mehrzweckhalle mit kultureller Mischnutzung unter Selbstverwaltung von lokalen Akteur_innen pro 50.000 Bewohner_innen vor.
Für bestehende Locations braucht es Fördermodelle betreffend Lärmschutz (Lärmschutz Fond).
Generell braucht es eine stärkere Anerkennung von Club Kultur als Sparte von Kunst und Kultur. Diese Anerkennung soll in entsprechenden Förderprogrammen und Unterstützungsmaßnahmen umgesetzt werden.
Damit einhergehend gilt es, den Zugang zu Raumnutzungen zu erleichtern; nach wie vor scheitern viele Ideen an fehlenden Raumressourcen und überzogenen Miet- und Markterwartungen.
Zugänglichkeit soll auch über andere Modelle gestärkt werden, seien es niederschwellige und sozial-diverse Förderprogramme oder mehr Mittel, die Länderübergreifendes Arbeiten ermöglichen.
Beteiligung an Kulturarbeit soll und darf keine Frage von Klasse, (vermeintlicher) Herkunft, Geschlecht oder anderen Faktoren sein, die oftmals als Ausschlussmechanismen dienen.
Kunst und Kultur soll für alle zugänglich sein!
Generell ist klar, dass die Situation von Kunst- und Kulturschaffenden bereits vor der Covid-19-Krise für viele prekär und unsicher war. Corona hat diese Unsicherheiten verstärkt. Wir unterstützen daher die Forderungen des Schweigemarsch 2020: Kunst- und Kulturschaffende müssen von ihrer Arbeit leben können!
Am 08.08. werden wir deshalb laut. Gemeinsam tragen wir die Forderungen gemeinsam mit der Initiative Schweigemarsch2020 auf die Straße. Mehr dazu via: http://schweigemarsch2020.org/.
Es geht nicht darum GEGEN etwas zu sein, sondern FÜR das Überleben der einzelnen Ku?nstler_innen und damit auch FÜR die Garantie der Existenzsicherung und der daraus folgenden künstlerischen Schöpfungskraft einzutreten.
Ein klares Bekenntnis zur Finanzierung von Kunst und Kultur in Österreich!
FORDERUNGEN
• Garantiertes Mindesteinkommen zumindest in der Höhe der Armutsschwelle, aktuell € 1.286.- netto, 12x im Jahr fur einen Ein- Personen-Haushalt, EPU und Neue Selbständige, sowie äquivalente Garantien fur alle unselbständig im Kunst-, Kulturbereich Beschäftigten.
• Kompensation aller Einnahmenausfälle seit März 2020.
• Ein Kunstler_innen-Sozialversicherungsgesetz (KSVG) bzw. eine Sozialversicherung, die zuden zeitgenössischen Erwerbsrealitäten passt und auch das Zusammenspiel von unselbständiger und selbständiger Tätigkeit mit Phasen der Erwerbslosigkeit berücksichtigt.
• Sofortige dauerhafte Verdoppelung des Budgets fur Kunst und Kultur auf 1% des BIP.
• Festlegung und Sicherung von Mindestgagen und Mindestbezugen (Kollektivverträge, Fair Pay) sowie Mindesthonorare uber Rahmenverträge im neuen Urhebervertragsrecht.
• Dauerhafte Reduktion der Umsatzsteuer auf Umsätze von Kunstschaffenden auf 5%.
• Einrichtung eines verlässlichen, ständigen und funktionierenden Entschädigungsfonds fur außergewöhnliche Zeiten wie Pandemien.
• Ausfallshaftungsfonds fur Veranstalter_innen und Liquiditätsversicherung fur EPU’s und Neue Selbständige.
• Anhebung des Anteils von Musik aus Österreich im Radio auf den Europastandard von 42 Prozent und Abgeltung aller Rechte bei Onlinevermarktungen.
• Umsetzung und konsequente Beachtung der UNESCO Konvention fur kulturelle Vielfalt in allen Kontexten, auch im sogenannten Fremdenrecht und dessen Durchfuhrungspraxis. Mobilität statt Barrieren!
• Ein MINISTERIUM fur KUNST und KULTUR!
• UMGEHEND INTERMINISTERIELLE VERHANDLUNGSGRUPPEN zur begleitenden Umsetzung der genannten Forderungen!